Tempereaturen im deutlich zweistelligen Bereich, klare Frühlingsluft, Sonnenschein, duftende Blüten, summende Bienen, zwitschernde Vögel, in der Ferne bollernde Zweizylinder, kreischende Vierzylinder... Wie, was, höre ich da Mopeds? Heute? Trotz Corona? Also, ich dürfte hier in Baden-Württemberg ja Motorrad Fahren, erlege mir aber, wie viele Andere, selbst Karenz auf. Wir müssen uns ja schon eingestehen, dass wir motorradfahrend in gewissem Ausmaß eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, mit gebrochenen Knochen oder zumindest netten großflächigen Hautabschürfungen in einer Klinik zu Landen, als wenn wir zu Hause auf dem Balkon Kaffe trinken oder Power-Couchsurfing betreiben. Und da stellt sich mir die Frage, ob ich das riskieren will in einer Zeit, in denen vielleicht nächste Woche jedes einzelne Krankenhausbett gebraucht wird und Ärzte und Pflegepersonal gut auf die zusätzliche Belastung durch verunfallte Biker verzichten können. Darum bleibe ich trotz der optimalen Zweiradbedingungen zähneknirschend erst mal schön brav zu Hause und gehe höchstens mit dem Hund in der Rheinau spazieren. Und, ja was noch, malträtiere zusammen mit den Enkeln auf dem Trampolin im Garten meinen nicht mehr ganz so taufrischen und fitten 60-Plus Body. Schnauf... Und dann heizen wir im Garten die Feuerschale an und brutzeln Würste, Stockbrot und abschließend Marshmallows. Danach habe ich, wie jedesmal, das Gefühl, ein Sack Zement liege in meinem Magen. Aber was soll's , das gehört nun mal dazu. Ein Weißbier hilft ein wenig bei der Verdauung. Zusätzlich habe ich hinterher noch das Vergnügen ein paar Fotos zu bearbeiten und hier einzustellen. Also, sooo schlimm war der Motorradverzicht doch gar nicht. Es war auch so ein schöner Frühlingstag mit meiner Familie. Ich hatte zwar kein Feuer unterm Hintern, aber immerhin in der Schale. Was will ich mehr. Na ja, außer natürlich irgendwann mal wieder mit Rosa oder Tina loszudüsen.
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