In Mulhouse / Mühlhausen im Elsass liegt das größte Automobilmuseum der Welt. Die Brüder Fritz und Hans Schlumpf (ja, die heißen wirklich so), ehemals wohlhabende Textilfabrikanten, sammelten über viele Jahre Automobile. Wegen der riesigen Summen, die sie dafür ausgaben, und durch eine Krise der Textilindustrie ging die Firma 1976 bankrott und die Brüder Schlumpf flohen in die Schweiz. Durch eine Interessengemeinschaft konnte die Autosammlung vor der Versteigerung gerettet werden. In einer 1957 von den Schlumpfs gekauften Wollspinnerei sind nun auf 25.000 m² über 450 Fahrzeuge ausgestellt.

Es beginnt bei Fahrzeugen - als Automobile kann man die noch nicht wirklich bezeichnen - aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich praktisch um Pferdekutschen, nur ohne Deichsel, dafür mit Lenkrad oder -stange, und einem Antrieb. Der war oft ein Verbrennungsmotor, es gab aber auch solche mit Dampfmaschinen und - man höre und staune - Elektromotor.
Ein Schwerpunkt der Sammlung sind historische Bugatti. Das erste von den Schlumpfs erworbene Fahrzeug war ein Bugatti, der von Fritz Schlumpf auch bei Bergrennen gefahren wurde. Die Sammlung erstreckt sich über Hunderte Fahrzeuge aus allen Zeitaltern bis hin zu Rennwägen und Rallyeautos der Neuzeit und einen Bugatti Veyron.
Anlass für den Museumsbesuch war mein Geburtstagsgeschenk für meinen Enkel. Auf dem Museumsgelände gibt es einen kleinen Rundkurs, auf dem man verschiedene Wägen fahren kann. Natürlich musste es für ihn eine dicke-Hose-Karre sein, ein Lamborghini Aventador Roadster. Die sieben Runden waren recht schnell vorbei, obwohl man den Wagen nur 70 km/h fahren darf und natürlich Mätzchen wie Ausschalten von ABS, Driften usw. nicht erlaubt sind.
Das Gefühl von 780 PS aus 12 Zylindern unter dem Hintern und die entsprechende Geräuschkulisse haben mir als Fahrer und ihm als Beifahrer schon gewaltig Spaß gemacht. Umweltmäßig natürlich nicht vorbildlich. Aber immerhin sind wir mit meinem elektrischen FIAT Cinquecento hingefahren. :-)
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