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2020: War noch was außer Corona?

Zack, schon wieder ist 2020 Geschichte. Uns wird es sicher noch lange im Gedächtnis bleiben als das Jahr, das uns Corona brachte und damit eine Menge Einschränkungen, auch was das Motorradfahren betrifft.


Aber glücklicherweise habe ich nicht nur Unangenehmes zu berichten in diesem Jahresrückblick, sondern auch eine Menge schöner Erlebnisse. Darum schaue ich lieber mit einem Lächeln zurück auf 2020 und blicke optimistisch auf das begonnene neue Jahr. Nutzt ja eh nix, die Flügel hängen zu lassen. Mein Landsmann Karl Valentin hat es so formuliert:

"I gfrei mi wenn's rengt. Weil wenn i mi ned gfrei, rengts aa." Oder für die Nordlichter: "Ich freu mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem."


Ich beginne das Jahr mit einem Besuch am Neujahrstag in den Vogesen in Fresse sur Moselle / Lothringen, um dort in der Motorradpension Chateau Pont Jean von Elke und Arno Trümner ein paar Freunde zu treffen, die dort Silvester gefeiert hatten. Wegen der Witterung und des zu erwartenden Schnees in den Bergen fahre ich dann doch mit dem Auto hin. Auf der Autobahn bei Mulhouse habe ich dann meinen ersten Kontakt mit einem Geisterfahrer, der im dichten Nebel wohl eine Auffahrt falsch genommen hatte. Zum Glück bleib es beim Schreck. Aber knapp war es...


Die Trümners eröffneten nahe ihrer Pension den Enduropark Vogesen. Im Februar mache ich auf ihre Einladung hin dort Fotos bei den Vorbereitungsarbeiten.





Hallo Tina!


Seit Längerem spielte ich mit dem Gedanken an ein zweites Motorrad, das etwas sportlicher ist als meine Rosa und sich damit unter Anderem besser für gelegentliche Trainings auf der Rennstrecke eignet. Ende Januar hole ich mir dann Tina in die Garage, eine zwei Jahre alte BMW S 1000 R. Auch für kleine Touren ohne Gepäck benutze ich sie jetzt gerne.





Ende Februar findet als eine der letzten Veranstaltungen vor den coronabedingten Absagen noch die SwissMoto in Zürich statt. Die besuche ich mit meinen Freunden von der lokalen Motorradgruppe MTT.




Im März überrascht mich Tina auf einer kleinen Tour mit einem leckenden Kühler. Dank Schutzbrief meiner Kfz-Versicherung ist das Abschleppen zur Werkstatt und dort Reparatur auf Garantie keine große Sache.














Hallo Corona... :-(


Danach fahre ich erst mal einige Zeit nicht mehr Motorrad, um die mit Covid-Patienten vollen Intensivstation nicht noch mit einem verunglückten Motorradfahrer zu belasten. Aber ich kann mich mit diversen Ersatzbeschäftigungen über die Runden bringen wie fröhliches Grillen im Garten an der Feuerschale und anderen Spielereien. :-)






Ab Mitte April wage ich dann wieder erste zaghafte Fahrten, gaaanz vorsichtig natürlich, und nur kurz.


Mit meinem neuen Helm kann ich diese Fahrten noch mehr genießen. Weil ich keine Warnwesten mag, aber doch ganz gern ein kräftiges optisches Signal für die "Hoppla-ich-will-doch-hier-links-abbiegen-und-da- ist-plötzlich-dieses-Motorrad-im-Weg-Fahrer" setzen wollte, muss der schrill neon-warngelb sein. Vielleicht nicht cool, aber sinnvoll.





Heute hier, morgen da


Ich benutze meine Motorräder nicht nur des Motorradfahrens wegen und um möglichst lange Touren zu machen, sondern oft einfach als Transportmittel, um interessante Plätze zu erreichen, beispielsweise im Mai das Tatzmania. Das ist ein großer Park mit Freigehegen, teilweise mit Raubtieren aus Zirkussen. Auch im Kaiserstuhl bin ich immer wieder, einerseits, weil seine engen, kurvigen Sträßchen durch die Weinberge großen Fahrspaß bieten, aber auch zum Fotografieren der dort recht einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Dieses Jahr gelingen mir auch ein paar Bilder der seltenen exotischen Bienenfresser. Der Vogelpark in Steinen ist in dieser Hinsicht auch ein lohnendes Ziel.





Der Schwarzwald vor meiner Haustüre ist natürlich ein ideales Jagdgebiet für Biker. Hier vergnüge ich mich zu jeder Jahreszeit, oft auch nur für wenige Stunden nach Feierabend. 18 Uhr, die Sonne scheint? Nichts wie rauf auf Rosa oder Tina und eine Runde gedreht bis zum Sonnenuntergang um 21 Uhr oder später. Herrlich, das bläst lästige Gedanken, Sorgen und Alltagsmist aus dem Hirn.





In unserer Nachbarschaft gibt es einen Skatepark. Den besuche ich hin und wieder mit meinen beiden Enkeln. Und weil ich ein alter Depp bin, fällt mir nichts besseres ein, als mit dem Skateroller meines Enkels einen lustigen Salto zu schlagen und mir die Schulter abzurubbeln.





Im Juli macht Rachel aus einer meiner facebook-Motorradgruppen Zwischenstation in Bad Krozingen. Ich darf ihr ein wenig den Schwarzwald und die Vogesen zeigen.





Apropos Vogesen, die erreiche ich mit einer etwa einstündigen Fahrt durch das Rheintal. Die wohl bekannteste Strecke hier ist die Route des Crêtes. Sie schlängelt sich rund 70 Kilometer lang vom Col du Bonhomme im Norden bis Cernay im Süden, immer entlag des Gebirgskamms. Zumindest einen größeren Abschnitt davon kann ich im Juli befahren. Für dieses Jahr nehme ich mir die komplette Route vor.






Endlich Urlaub!


Der Sommerurlaub bringt natürlich die längste und weiteste Reise. Mit der Familie geht es zunächst nach Tirol, dann folgt eine Übernachtung in der Tibethütte auf dem Stilfser Joch, dann einige Tage in Südtirol mit Freunden einer facebook-Gruppe, danach die Dolomiten. Hier habe ich an zwei Tagen unfreiwillig Bodenkontakt. Erst habe ich einen Rutscher auf dem Weg zum Sellajoch bei Temperaturen nahe Null Grad und sehr rutschiger Fahrbahn. Rosa und ich tragen keine Schäden davon. Das zweite Mal kann man als unerwünschte Nebenwirkung von zu lang auf das Navi Schauen bezeichnen. Ich gerate wegen der kurzen Unaufmerksamkeit in einer Baustelle an den Straßenrand, Rosa muss nach Brixen zur Reparatur transportiert werden, ist aber am nächsten Tag bereits wieder einsatzbereit. Der kleine Finger meiner echten Hand erinnert mich heute noch an den Unfall, wenn auch nur noch dezent. Zum Abschluss besuche ich meine Familie in Bayern.

Um diesen Beitrag nicht noch länger werden zu lassen, hier die Links zu den Urlaubsbeiträgen:









Der September bringt ein sehr interessantes, aber auch forderndes Trialtraining. So eine kleine, leichte Trialmaschine über Hügel und durch Gruben zu bewegen ist eine lehrreiche und spannende Herausforderung für mich.





Tiefgekühltes Gruppen(Rest)treffen


Unsere facebook-Gruppe Biken - Touren - Genießen veranstaltet jedes Jahr im Frühsommer ein Gruppentreffen. Wegen des fiesen Virus wurde der Termin auf September verschoben. Weil dann kaum noch jemand Zeit hat, wird aus dem Treffen von sonst mehreren Dutzend Mitgliedern ein Minitreffen von sechs Leuten, dem "harten Kern". Nachdem im Bayrischen Wald tiefe Temperaturen und Schnee angesagt sind, reise ich, wie einige andere, anstatt mit Rosa mit dem Auto an. Lustig ist's trotzdem.





Fremdgehen? Nein!


Weil ich für diesen Sommer eine lange Reise durch Europa plane, spielte ich mit dem Gedanken, Rosa gegen ein besser langstreckentaugliches Fahrzeug einzutauschen. Die Probefahrt mit einer R 1250 GS (natürlich, was sonst?) überzeugt mich von deren Qualitäten für diesen Zweck. Rosa herzugeben bringe ich dennoch nicht über's Herz. Ich werde die Sache einfach anders angehen. Aber dazu später, im Dezember.


Auch eine BMW 900 XR kann ich während Rosas Service mal probefahren. Sie ist ein modernes, komfortables und angenehm zu fahrendes Reisemotorrad. Kaufen würde ich sie nicht, mir ist sie zu glatt und perfekt, es fehlt mir die etwas grummlige Seele des Boxers.





Hin und wieder muss ein Training auf einer Rennstrecke sein. Das ist im Oktober Tinas erster richtig flotter Einsatz auf dem nahen Anneau du Rhin im Elsass.





Am Nikolaustag werden meine Enkel doch tatsächlich vom echten Nikolaus auf seiner Yamaha besucht. Warum er mich irgendwie an meinen Motorradkumpel Kurt erinnert, kann ich nicht sicher sagen.





Große Pläne, große Schritte


Im Sommerurlaub habe ich fünf verschiedene Unterkünfte. Bei jedem Umzug muss ich mein Gepäck rumschleppen, was mir nicht so gut gefiällt. Deswegen ensteht die Idee, die für drei Monate angesetzte Tour rund um Westeuropa im kommenden Sommer mit vierrädriger Unterstützung anzugehen. Ich tausche also im Dezember unseren Passat gegen einen neuen VW Transporter, der jetzt auch als Alltagsauto dient. In nächster Zeit wird er als Camper ausgebaut, in dem ich auch Rosa transportieren kann. Die langen und uninteressanten Strecken, zum Beispiel an die Ostsee, werde ich mit dem Wagen zurücklegen, darin schlafen und mit Rosa Tagestouren zu den interessantesten Orten machen, jeweils nur mit leichtem Tagesgepäck. Die "echten" Biker dürfen mich jetzt steinigen. Das ist mir aber egal. Mit 65 darf ich auch ein wenig bequemer sein.





In letzter Zeit habe ich immer wieder mal die Maschinen ein wenig gepimpt, Teile ausgetauscht, angefangen Reifen selbst zu wechseln. Auch wieder unter dem Gesichtspunkt der Bequemlichkeit schaffe ich mir zuletzt eine kleine hydraulische Hebebühne an. So langsam wird es eng in der Garage.





So, das war mein doch wieder nicht ganz so kleiner Rückblick auf 2020. Neue Abenteuer warten auf mich, die Vorbereitungen und das Austüfteln der Pläne beschäftigen mich schon geraume Zeit. Schaumer mal, ob das neue Jahr das Alles so zulässt, wie ich es mir wünsche.



250 Ansichten1 Kommentar

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1 comentário


abraxsadiehex
04 de jan. de 2021

Das hast du wieder wunderbar geschrieben. Dankeschön für den schönen Bericht.

Für 2021 wünsche ich dir, daß alles so klappt wie du es planst. 👍

Um deinen Bus beneide ich dich ganz arg.....

Darüber reden wir nochmal bei Gelegenheit. 😉

Auf ein baldiges Wiedersehen!

LG Rachel

Curtir
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