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Manchmal sind zwei Räder nicht genug

Aktualisiert: 1. Juli 2021

Letztes Jahr habe ich im Urlaub drei Wochen mit Rosa Österreich und Norditalien durchstreift. Das waren wunderbare Tage mit herrlichen Landschaften und Strecken. Darüber habe ich ja schon geschrieben: Sommer 2020 (motolupo.de)


Getrübt wurde das Vergnügen nur durch einen kleinen und einen "mittelgroßen" Ausrutscher.




Hier wurde Rosa Opfer meiner Unaufmerksamkeit. Zu lange auf's Navi schauen ist blöd- Tut mir leid, Rosa.


Und durch das zweifelhafte Vergnügen bei jedem Wechsel der Unterkunft, und das war mehrere Male der Fall, mein komplettes Gepäck von Rosa in die Unterkunft und zurückzuschleppen. Das heißt Topcase, zwei Koffer, ein Tankrucksack und ein Rucksack. Ja ja, ich weiß, so mancher Reiseprofi schafft eine zweijährige Weltumrundung mit einer Zahnbürste und einer Bauchtasche. Weil das meine erste Tour dieser Länge war, hatte ich zugegebenermaßen ein paar Sachen zuviel gepackt.



Topcase, Koffer, Tankrucksack, Rucksack...

Auf jeden Fall hatte sich die Idee einer mehrwöchigen Reise in meinem Kopf festgesetzt, nämlich von Juni bis Mitte August, rund um Europa, immer die Küste zur Rechten, also Norddeutschland, Holland, Frankreich, Spanien, Portugal, Spanien, Frankreich. Wegen der Unsicherheiten durch Corona habe ich den Plan eingedampft auf eine kleine Version ab Juli.


Ich bin halt doch keine Zwanzig mehr, und die Vorstellung der täglichen Gepäckschlepperei hat mich zu einem völlig anderen Plan geführt. Ich tauschte Ende letzten Jahres unseren Passat Kombi gegen einen neuen VW Transporter ein, der bei Südcamper www.suedcamper.de

zum Camper ausgebaut wurde. Ich habe jetzt ein Aufstelldach, in dem ich schlafe, eine kleine Küche und Schränke, um mein Zeug unterzubringen und sogar eine Dusche, wenn auch nur außen. Und natürlich kann ich die Rücksitzbank rausnehmen und Rosa über eine Rampe durch die Heckklappe einladen.




Zunächst habe ich Rosa einfach im ersten Gang mit schleifender Kupplung hochgefahren. Das klappt eigentlich problemlos. Allerdings gefiel mir der Gedanke nicht, dass ich vielleicht doch mal auf einer regennassen Wiese mit matschigen Schuhen ausrutsche und Rosa sich dann selbständig und ungebremst auf den Weg Richtung Beifahrersitz machen könnte. Die Kollateralschäden am Wagen und an Rosa wären sicher beträchtlich. Darum habe ich mir eine elektrische Seilwinde gekauft und auf eine Aluminiumplatte montiert. Die wird einfach mit zwei Karabinern an den vorderen Fixpunkten eingehängt. Mit der Fernbedienung in der Hand kann ich jetzt Rosa ganz stressfrei und sicher in den Bus ziehen. Wenn ich kein Motorrad transportiere, hole ich die Winde einfach raus.





Nach langer Vorbereitung geht es am 2. Juli endlich los: Rund um Deutschland, also am ersten Tag gleich hoch an die Nordsee, rüber zur Ostsee, dann wieder runter an der Ostgrenze, und schließlich noch Österreich und Dolomiten. Weniger interessante Strecken überbrücke ich mit dem Bus, an Orten, die Motorradfahrvergnügen oder zumindest spannende Landschaften und Städte versprechen, werde ich ein oder zwei Tage auf einem Campingplatz oder Standplatz bleiben und von dort aus Tagestouren in die Umgebung unternehmen. Und zwar ausschließlich mit kleinem Tagesgepäck und Kameras. Keine Schlepperei! Herrlich! Abends kann ich am Notebook die Tagesausbeute an Fotos bearbeiten, ein Bier Trinken, ein Zigarillo Rauchen (ja ja, als Pneumologe weiß ich, dass das völlig indiskutabel ist....) und andere relaxte Sachen machen. Wenn mal schlechtes Wetter angesagt ist, muss ich nicht unbedingt mit Rosa im Regen rumfahren, sondern kann mir den Tag trocken im Bus vertreiben oder eben einfach wieder ein Stück weiterfahren.


Natürlich wird es von so manchem "echten" Motorradfahrer dramatische Einwände geben, so in der Art: "Ich fahre 900 Kilometer am Tag, schlafe im Zelt oder notfalls im Freien, und mein Bike irgendwo einzuladen ist die Todsünde schlechthin, ein echter Biker würde sowas NIE tun!" Zum Glück geht mir das am A...llerwertesten vorbei. Jetzt freu ich mich auf neue Landschaften, Straßen und Menschen.


Also Rosa, auf geht's zu neuen Abenteuern!



Ach ja, natürlich darf auch Tina mal im Bus mitfahren, nämlich schon im September. Da mache ich ein dreitägiges Rennstreckentraining in Chenevières und nehme sie im Wagen mit. Dann ist immer noch genug Platz für einen Satz Reifen, viel Spaß und mich. 😊

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